Der Begriff „Zöliakie“ kommt von der neulateinischen Bezeichnung „coeliacia“. Dieser Begriff leitet sich wiederum vom Adjektiv coeliacus her. Die Grundbedeutung ist „den Unterleib betreffend“, es wird aber auch mit „unterleibskrank“ übersetzt.
Die Krankheit Zöliakie, bei Erwachsenen auch Sprue genannt, ist schon seit der Antike bekannt. Erwähnt wurde sie schon vom griechischen Arzt Aretaios im zweiten Jahrhundert. Es ist also keine Neumodische Erkrankung und hat auch nichts mit „hochgezüchteten“ Weizen zu tun.
Früher glaubt man, das die Krankheit nur Symptome im Bauch bzw. Darm mit sich bringt. Andere Bezeichnungen für Zöliakie sind Gluten-sensitive Enteropathie, Zöliakie-Sprue und nicht-tropische Sprue.
Mittlerweile wird der Begriff „Zöliakie“ weltweit verwendet. Medizinische Kodierungssysteme verwenden ihn zu Abrechnungszwecken und als Nachverfolgungsinstrument. Der Code der Internationalen Klassifikation der Krankheiten (ICD-9-CM) für Zöliakie lautet „579.0 Zöliakie“. Dies ist der Code, den der Arzt für die medizinischen Unterlagen verwendet.
Begriffserläuterung
Glutenunverträglichkeit ist ein Überbegriff über verschiedene Arten der Unverträglichkeit gegenüber glutenhaltigen Lebensmitteln.
Darunter gibt es:
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Zöliakie
Zöliakie ist eine genetisch verankerte Autoimmunerkrankung des Magen-Darmtraktes. Durch den Kontakt mit Gluten bildet der Körper Antikörper (außer es herrscht ein IGA Mangel), die sich gegen das eigene Gewebe richten und zur Zerstörung der Darmzotten führen. Die Krankheit kann weder durch Medikamente noch durch Heilmethoden geheilt werden. Die einzig bekannte Möglichkeit keine Symptome zu haben, ist eine 100%tige glutenfreie Ernährung.
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Glutensensitivität / Glutenintoleranz (Nichtzöliakie-Nichtweizenallergie-Weizensensitivität / Non-Celiac-Glutensensitivity NCGS)
Hat man eine Glutensensitivität treten ähnliche Symptome wie bei der Zöliakie auf. Allerdings hat man dabei weder Antikörper im Blut, noch ist mit der Biopsie eine Zerstörung der Darmzotten zu erkennen. Auch hier führt nur eine Glutenvermeidungs-Diät zur Verbesserung des Gesundheitszustands. Diese sollte allerdings erst nach eine Abklärung einer möglichen Zöliakie durchgeführt werden.
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Weizenallergie
Bei einer Weizen-Allergie findet eine immunologische Reaktion gegenüber mehreren – der über hundert vorhandenen – Proteinen im Weizen statt.
Wenn ihr von einer Weizenallergie betroffen seid, sendet ein Typ der weißen Blutzellen, die B-Zellen, Immunoglobulin E (IgE) Antikörper, um den Weizen anzugreifen. Zur gleichen Zeit, werden im Gewebe Botenstoffe produziert, die den Rest des Körpers mitteilen, das da ein Problem besteht. Diese Reaktion findet sehr schnell statt (innerhalb weniger Minuten bis zu einigen Stunden) und kann eine Reihe von weiteren Symptomen mit sich ziehen. Von Übelkeit, Bauchschmerzen, Juckreiz auf der Haut, anschwellende Lippen oder Zunge, Atemprobleme bis zu einer lebensgefährlichen Anaphylaxis.
Es ist auch darauf zu achten, keine Hautpflegeprodukte mit Weizeninhaltsstoffen zu nutzen.
Wenn du eine Weizenallergie hast, musst du auf jegliche Form von Weizen verzichten, hast aber keine Probleme mit Gluten von anderen „Nicht-Weizen-Getreiden“ z.B. Dinkel oder Roggen.
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Atypische Weizenallergie
Normalerweise treten bei einer Allergie sofort Symptome auf. Bei der atypischen Weizenallergie können allerdings Stunden vergehen, bevor Symptome wie Bauchschmerzen aber auch Durchfälle oder Verstopfung auftreten. Oftmals wird bei Ärzten dann fälschlicherweise „Reizdarmsyndrom“ als Diagnose gestellt, obwohl es sich um eine allergische Reaktion im Darm handelt.
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ATI-Sensitivität
Erst 2019 wurden die ATI (Amylase-Trypsin-Inhibitoren) als mögliche Ursache von Beschwerden in Zusammenhang mit glutenhaltigen Getreide entdeckt. Es handelt sich dabei um Nicht-Glutenproteine, die aber in allen glutenhaltigen Getreiden enthalten sind.
Wenn ihr kein glutenhaltiges Getreide zu euch nehmt, ernährt ihr euch also auch ATI frei.
Solltet ihr eine ATI-Sensitivität haben, wird die die immunvermittelte ATI-Sensitivität erhöht und andere Erkrankungen wie zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, Multiple Sklerose und Rheuma treten auf.
Alle diese Krankheiten ziehen unterschiedliche Ernährungstipps mit sich.
Deshalb ist es so wichtig, die Tipps zur korrekten Diagnose von Zöliakie einzuhalten und eben NICHT grundsätzlich auf glutenhaltiges Getreideprodukte zu verzichten.
Aussagen, das Gluten grundsätzlich ungesund ist oder schlecht für das Hirn oder andere Mythen braucht ihr nicht zu glauben. Diese werden gerne genutzt um Bücher oder Ernährungskurse zu verkaufen.
Die Top 10-Mythen über Zöliakie, haben wir hier für euch zsuammengefasst.